Mittwoch, 10. Dezember 2008

Der Opferbonus

"Noch immer aber wird der Islam in Europa vielfach als etwas Exotisches wahrgenommen, das nicht wirklich zu uns gehört. Zurecht haben antirassistische Gruppen und Institutionen wie das von der EU finanzierte, in Wien ansässige „European Monitoring Center on Racism an Xenophobia“, kurz EUMC, immer wieder vor antiislamischen Vorurteilen gewarnt. Was aber heißt „antiislamisch“? Antiislamisch ist eine Haltung dann, wenn sie „die Muslime“ als ein geschlossenes Kollektiv hinstellt und als solches ablehnt.

Nun aber hat eben dieses EUMC eine von ihm in Auftrag gegebene Studie des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung mit der Begründung zurückgehalten, sie könnte, in dieser Form veröffentlicht, „Islamophobie“ fördern. Warum das? Die Studie, die inzwischen im Internet zu lesen ist, belegt gewissenhaft und ohne jeden alarmistischen Zungenschlag, dass antijüdische Gewaltakte in Europa in wachsendem Umfang nicht nur von „angestammten“ Rechtsextremisten, sondern auch von – zumeist jugendlichen – radikalen Islamisten begangen werden. Mehr noch, die Studie macht deutlich, dass dieser islamistische Judenhass keineswegs bloß eine Reaktion auf die israelische Besatzungspolitik in Palästina ist, sondern auf einer festgefügten antisemitischen Weltanschauung gründet."

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